Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber meine To-Do-Liste ist in der Zeit vor Weihnachten irgendwie immer besonders lang. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Uni-Deadlines oft im Januar und Februar liegen und zum anderen damit, dass ich versuchen möchte, mit freiem Kopf in die Feiertage starten zu können. Dementsprechend war es in den vergangenen Tagen und Wochen häufig so, dass ich den ganzen Tag beschäftigt war und am Abend trotzdem nicht alles abgehakt war. Und was gibt es unbefriedigenderes als eine unvollständig umgesetzte To-Do-Liste?
Ich habe mittlerweile ganz intuitiv eine Strategie entwickelt, mit der ich es in solchen Phasen wieder schaffe, meinem eigenen Plan hinterherzukommen:
1. „der frühe Vogel fängt den Wurm“ oder wie das heißt
Ich bin eh kein Langschläfer, aber in Zeiten mit ewig langer To Do Liste, versuche ich (zumindest an ein paar Tagen) besonders früh aufzustehen, um etwas „Bonus-Zeit“ zu haben. Diese paar Stunden in der Woche können einen großen Unterschied machen.
2. Prioritäten
Manchmal schafft man seine To-Do-Liste nicht nicht, weil man zu unproduktiv oder faul ist, sondern weil sie schlichtweg zu lang ist. Deswegen hilft es, sie sich nochmal anzuschauen und strengere Prioritäten zu machen. Ich lasse dann meist nur noch das stehen, was wirklich wichtig ist und alles, was theoretisch auch noch in 2 Wochen gemacht werden kann, schreibe ich beispielsweise auf eine Monats-To-Do-Liste – so wird es nicht vergessen, ist aber erstmal aus dem Blickfeld.
3. Social Media Detox
Was einem neben dem frühen Aufstehen zusätzliche Zeit verschafft, ist die Smartphone-Nutzung zu reduzieren. Das ist eigentlich immer gut, aber in Phasen, in denen man eh nicht genug Zeit hat, ist es essenziell. Das Smartphone steht hier repräsentativ für alle möglichen Zeitfresser.
4. 80-20-Regel
Meistens kann man einen Teil der Aufgaben weglassen und trotzdem fast das gleiche Ergebnis erzielen. Hier verlinke ich einen Blogpost, in dem ich dieses sogenannte Pareto-Prinzip genauer erkläre. Diese Methode wende ich besonders oft an, wenn ich für die Uni irgendwelche Texte lesen muss: dann lese ich vor allem Überschriften, erste und letzte Sätze und Grafiken und den Rest überfliege ich nur – das lässt sich aber eben auch auf andere Aufgaben übertragen.
5. Tag richtig strukturieren
Was die Tagesplanung betrifft, hilft es mir, die die kreativen Aufgaben für den Abend aufzubewahren. Kreative Aufgaben sind nämlich die, bei denen ich am ehesten in einen Flow-Zustand gelange – dann fällt es mir überhaupt nicht schwer, mich zu motivieren und ich werde auch nicht so schnell müde. Hinzu kommt, dass ich als kleine Perfektionistin – gerade was Texte und Design betrifft – dazu neige, bei solchen Aufgaben viel Zeit zu verplempern, weil ich alles 100 Mal überarbeite. Wenn ich diese Aufgaben an den Tagesanfang packe, kann sich dadurch schonmal mein ganzer Tagesplan verschieben, was mich dann auch immer irgendwie demotiviert. Wenn ich es am Abend mache, kann ich mir aber guten Gewissens Zeit lassen – schlimmstenfalls gehen ein paar Minuten Schlaf drauf.
6. „Wartezeiten“ nutzen
Zwischendurch am Handy arbeiten ist eine tolle Möglichkeit, um kleine To Dos schnell loszuwerden – während ich auf den Bus warte, in der Bahn, kurz vor der Online-Vorlesung, beim Kochen. Manchmal gibt es kleine Aufgaben, die man ganz gut irgendwo zwischenschieben kann und die in der Summe dann aber die To Do Liste entlasten. Dazu gehören unter anderem E-Mails beantworten, Fotos bearbeiten, Social Media Texte schreiben oder auch kleinere Recherchen.
7. „Wohlfühl-Aufgaben“ auf das Nötigste reduzieren
Es gibt solche täglichen Aufgaben, bei denen man ganz einfach Zeit sparen kann, die man dann woanders mehr hat. Für mich bietet sich hier ein 5-Minuten-Makeup statt ausführlicher Beautyroutine an oder auch für 2 Tage kochen, anstatt täglich viel Zeit in der Küche zu verbringen.
Alles, was ich hier aufgezählt habe, ist dann auch meist nur eine Zwischenlösung. Ich mag es nämlich jeden Tag lange in der Küche zu stehen und mir viel Zeit beim Schminken zu lassen. Genauso schlafe ich manchmal auch gerne etwas länger oder setz mich ne Stunde vor TikTok. So streng mache ich das dann wirklich nur, bis meine To Do Liste wieder ein überschaubares Ausmaß hat. Nach ein bis zwei Wochen ist das in der Regel wieder der Fall und dann kann man wieder guten Gewissens großzügiger mit seiner Zeit umgehen. Ich wünsche euch viel Erfolg beim Abhaken!
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