10 Dinge, die ich gerne vor meiner Bachelorarbeit gewusst hätte

Vor 1,5 Jahren habe ich angefangen, meine Bachelorarbeit zu schreiben. Das war meine erste große wissenschaftliche Arbeit, ich war nicht wirklich vorbereitet und habe mir vieles “learning by doing“-mäßig angeeignet. Am Ende ist man immer schlauer. Deswegen dachte ich, ich teile heute mal die Dinge mit euch, die ich gerne vorher gesagt bekommen hätte – zum einen, damit ich vielleicht dem einen oder der anderen Leser*in damit helfen kann und zum anderen, damit ich das, bevor ich bald offiziell mit meiner Masterarbeit beginne, selber nochmal verinnerliche.

1. Diese Arbeit wird Teil deines Selfbrandings.

So eine Abschlussarbeit ist eine tolle Möglichkeit, sich – zumindest in diesem Unikontext, aber auch bei künftigen Bewerbungen – zu positionieren. Das solltest du auch bei der Themenwahl im Hinterkopf behalten und dir genau überlegen, wofür du stehen möchtest und in welchem Bereich du als Experte oder Expertin angesehen werden möchtest.

2. Fortschritt ist nicht linear.

Wenn du Tage hast, an denen du Stunden lang am Laptop gesessen hast und trotzdem das Gefühl hast, nicht von der Stelle zu kommen, denke daran, dass es genauso auch Tage gibt, an denen du innerhalb kürzester Zeit große Schritte voran kommst. Manche Teilaufgaben brauchen länger als andere und manche Erfolge sind auf den ersten Blick nicht sichtbar.

3. Du kannst gar nicht zu früh anfangen.

Dein späteres Ich wird dir dankbar sein, für jedes Paper, das du im Vorfeld gelesen und jede Seite, die du bereits geschrieben hast, dankbar sein. Ja, du gehst damit das Risiko ein, dass du das Thema nicht umsetzen kannst und dann ein Teil der Recherche “umsonst” war. Aber kann es wirklich umsonst sein, etwas über ein Thema, das einen interessiert, gelernt zu haben?

4. Wähle ein Thema, für das du Experte*Expertin bist.

Es kann die Recherche sehr erleichtern, wenn du im Laufe des Studiums bereits Hausarbeiten über ähnliche Themen schreibst. Dann kennst du nämlich die Quellen, bist vertrauter mit den Theorien und ersparst dir einiges an Zeit beim Einlesen. Ps. pass auf, dass du dich nicht selbst plagiierst.

5. Notion ist das beste Projektmanagement-Tool.

Damit ist das schreiben und organisieren von wissenschaftlichen Arbeiten (von allem eigentlich) wesentlich effizienter und strukturierter.

6. Die “kritische Würdigung” ist der underrateste Teil der Arbeit.

Geh nicht davon aus, dass du dieses Kapitel nur schreibst, “weil man das halt so tut” – du kannst damit einige Unsauberkeiten in der Arbeit glätten, die Perfektionistin in dir beruhigen und auch deinem Betreuer eine Freude machen (Er meinte am Ende, das sei der Teil gewesen, den er am liebsten gelesen hätte.)

7. Plane für die Korrektur genug Zeit ein und arbeite so sauber wie möglich, dass nur wenig Korrektur nötig sein wird.

Du wirst am Ende keine Lust haben, nochmal alle Quellen richtig anzugeben und alle Abbildungen zu beschriften, also mache es einfach sofort.

8. Es ist nicht so ein Big Deal, wie du denkst.

Es ist völlig normal und irgendwie auch schön, dass man vor jeder Abschlussarbeit irgendwo Respekt hat und das Gefühl hat, es sei ne riesige Herausforderung. Aber am Ende stehst du vor der Masterarbeit und blickst auf die Bachelorarbeit zurück und verstehst gar nicht, wieso das auch nur den geringsten Funken Aufregung in dir ausgelöst hat. Wahrscheinlich schreibst du irgendwann an der Doktorarbeit und belächelst den Aufwand, der mit einer Masterarbeit verbunden war. Man wächst mit seinen Aufgaben. Aber vielleicht kann es ganz beruhigend sein, sich vor Augen zu führen, dass es einem in dem Moment immer alles größer erscheint als es tatsächlich ist.

9. Genieße den Prozess.

Abschlussarbeit schreiben ist nicht (nur) dieses “ich habe kein Leben, verbringe Wochen mit langweiligem Lesen und Schreiben und quäle mich durch die Zeit bis zur Abgabe” als das es gerne hingestellt wird. Du wirst Spaß haben, du wirst in eine produktive Routine finden, du wirst Erfolgserlebnisse haben.

10. Übertreib’s nicht.

Dehne beim Schreiben hin und wieder deine Handgelenke, dann ersparst du dir nach 30.000 Wörtern und ewigem herumklicken in Exceltabellen die Sehenscheidenentzündung.

Ich hoffe, da war der ein oder andere hilfreiche Tipp dabei und wünsche euch viel Erfolg, bei jedem Projekt, das bei euch gerade so ansteht 🙂

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