Journalismus & Unternehmenskommunikation bzw. PR & Digitales Marketing an der HMKW studieren | Wem würde ich es empfehlen?

Ich habe länger nicht mehr über mein Studium berichtet und habe Lust, ein paar Infos zu teilen, die ich gerne gewusst hätte, als ich damals kurz vor dem Beginn dieses neuen Lebensabschnitts stand.

Welcher Studiengang ist der Richtige für mich, soll ich privat oder staatlich studieren und was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Universität und einer FH und was sollte ich für dieses Studium mitbringen?

Auch, wenn ich damit etwas spät dran bin – diejenigen, die im Wintersemester anfangen wollen zu studieren, haben sich höchstwahrscheinlich bereits beworben – hoffe ich, dass es für den Einen oder die Andere hilfreich ist, 2 von 999999 in Deutschland angebotenen Medienstudiengängen aus persönlicher Sicht vorgestellt zu bekommen.

Mein Studium an der HMKW Köln

Für diejenigen, die gerade zum ersten Mal auf meinem Blog gelandet sind, beginne ich kurz mit meiner persönlichen Geschichte. Und, weil man es ja immer dazu sagen muss … hier der aufrichtige Hinweis, dass dieser Beitrag nicht in Absprache mit meiner Uni entsteht, ich keinerlei Vorteile daraus ziehe und ich hier einfach nur meine Erfahrung schildere. Also let’s go!

Ich war seit meinem 10. Lebensjahr fasziniert von der Medienwelt und wusste, dass es mich da beruflich mal hinziehen wird. Deshalb habe ich mich 2016 an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln beworben, wurde angenommen und habe den Studienvertrag bereits ein Jahr vor meinem Abitur unterschrieben. Diese Flexibilität, was den Bewerbungszeitraum betrifft, ist ein ganz großer Vorteil der HMKW: Ihr könnt euch schon im Voraus anmelden, um euch in der Abiturphase keine Gedanken darum machen zu müssen, aber ihr könnt euch auch kurzfristig für das Studium entscheiden. Man kann sich auch jetzt noch bis Mitte Oktober für’s Wintersemester bewerben!

Die HMKW ist eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule mit Standorten in Berlin, Köln und Frankfurt. Es gibt Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Journalismus und Kommunikation, Design und visuelle Kommunikation, Medien- und Wirtschaftspsychologie sowie Medien- und Eventmanagement. Man kann die meisten Studiengänge sowohl klassisch als auch dual absolvieren.

Studium HMKW Journalismus und Unternehmenskommunikation PR und digitales Marketing

B.A. Journalismus & Unternehmenskommunikation

Von 2017 bis 2020 habe ich Journalismus und Unternehmenskommunikation (klassisch) im Bachelor studiert. Ich hatte mich für diesen Studiengang entschieden, da ich ursprünglich Journalistin werden wollte. Ich habe im Laufe der 3 Jahre dann aber herausgefunden, dass mir die Unternehmenskommunikation nochmal deutlich mehr Spaß macht. Nichtsdestotrotz fand ich beide Bereiche super spannend und konnte daraus einiges Mitnehmen. Da die beiden Berufsgruppen eng zusammenarbeiten, ist es als PR-Verantwortliche*r sinnvoll die Seite des Journalismus zu kennen und umgekehrt genauso.


Die Inhalte

  • Grundlagen des Journalismus
  • Mediensystem und Medienethik
  • Journalismus in Text und Bild
  • Audio-Journalismus
  • TV- und Videojournalismus
  • Online-Journalismus
  • Journalistische Praxis
  • Journalismusforschung
  • Grundlagen der Unternehmenskommunikation
  • Medien- und Kommunikationsmanagement
  • PR-Videoproduktion
  • Marketing, PR, Werbung
  • Online und Mobile Strategien
  • digitale Trends und Tools
  • Praxis der Unternehmenskommunikation
  • + fachübergreifende Module wie Interkulturalität, personale und soziale Kompetenzen, wissenschaftliches Propädeutikum
  • + weitere Wahlpflichtmodule wie Medientechnologie, Medienpsychologie, Medienrecht, …
  • 6-monatiges Praktikum

Meine Lieblingsmodule: Mediensystem und Medienethik, Journalismusforschung, Grundlagen der Unternehmenskommunikation, Medien- und Kommunikationsmanagement & personale und soziale Kompetenzen

M.A. Public Relations & Digitales Marketing

Nachdem ich im Bachelor meine Leidenschaft für die Unternehmenskommunikation entdeckt hatte, wollte ich das gerne im Master vertiefen. Ich sehe mich auf jeden Fall mehr auf der Seite der PR als auf der des digitalen Marketings. Da ich aber vor allem Interesse an Online-PR und Mischformen wie Content Marketing habe, denke ich, dass es trotzdem Sinn macht, die grundlegenden Instrumente des digitalen Marketings kennenzulernen. Der Studiengang ist sehr an die aktuelle Zeit und auf neue Berufsausprägungen angepasst, was mir persönlich sehr wichtig ist.


  • PR- Theorien und Modelle
  • PR-Kommunikationsfelder (Krisenkommunikation, Change Kommunikation, interne Kommunikation, Media Relations)
  • Neue Trends und Forschung in PR
  • (angewandte) strategische Kommunikation
  • PR-Lab (Schreiben, Präsentieren, …)
  • Einführung ins digitale Marketing
  • Online Marketingkommunikation
  • Social Media Marketing
  • Digital Marketing Lab (Entwicklung von Kampagnen, …)
  • Marktforschung
  • Konsumentenverhalten
  • Angewandte PR-Forschungsmethoden
  • + Wahlpflichtmodule wie z.B. Empirische Sozialwissenschaften, interkulturelle Führungskompetenzen, Medienproduktion, Medienpsychologie, …

Meine Lieblingsmodule (von denen, die ich bisher, also im 1. und 2. Semester belegt habe): PR-Lab, PR-Kommunikationsfelder, strategische Kommunikation und angewandte PR-Forschungsmethoden

Vor- und Nachteile eines Studiums an der HMKW

Vorteile

  • Dozierende, die noch immer in der Praxis aktiv sind
  • enger Austausch mit Dozent*innen, Professor*innen und Fachbereichsleitung
  • kleine Kurse, gute Stimmung
  • vielfältige Studiengänge
  • Kooperationen mit Unternehmen und spannende Gastdozent*innen
  • wenig Frontalunterricht, viel „Learning by doing“

Nachteile

  • hohe Studiengebühren
  • teilweise schlechte Organisation
  • Präsenzpflicht

Geschmackssache

  • etwas „verschultes“ System: mündliche Mitarbeit, Hausaufgaben, …
  • hin und wieder gibt es Dozent*innen, die wenig pädagogische Kompetenzen, dafür aber umso mehr Fachwissen haben
  • wenig schriftliche Klausuren, viele Referate

Wem würde ich ein Studium an der HMKW empfehlen?

Ich kann an dieser Stelle natürlich nur für die beiden Studiengänge sprechen, in denen ich auch selber eingeschrieben war bzw. bin und kann nur auf der Grundlage von Erzählungen und Online-Recherchen einen Vergleich zu anderen Hochschulen herstellen. Nach vier Jahren kann ich aber, denke ich, schon einschätzen, wer an der HMKW glücklich werden kann und wer eher nicht.

Also, wenn man sich sicher ist, dass man in die Medienbranche möchte und man bereit ist, da monatlich eine gewisse Summe an Geld für auf den Tisch zu legen, sollte man die HMKW in Erwägung ziehen. Gerade, wenn man Wert auf persönlichen Austausch und Praxisbezug legt, wird es, glaube ich, schwierig einen Studiengang an einer staatlichen Uni zu finden, der an das Angebot der HMKW herankommt.

Was außerdem vorteilhaft wäre, ist, dass man ein Mensch ist, der sich gerne aktiv beteiligt, offen auf Dozierende und Kommiliton*innen zugeht und kein Problem damit hat, vor Menschen oder Kameras frei zu sprechen. Wenn man das nicht mitbringt, wird man es in dem Studium lernen – mir ist das vor ein 3-4 Jahren auch noch schwer gefallen. Rückblickend wäre ich gerne früher so eine Person gewesen, da ich dann noch wesentlich mehr aus dem Bachelor hätte mitnehmen können als mit meiner „ich hör zu und lass die anderen machen“-Taktik. Menschen, die diese Eigenschaft von vorne herein haben, sind an der HMKW genau richtig! Wenn man aber so gar keine Lust darauf hat und beispielsweise ein großes Problem mit Referaten hat und nicht für seine mündliche Mitarbeit bewertet werden möchte, kann ich mir vorstellen, dass man an anderen Hochschulen glücklicher wird – das ist auch das Feedback, das ich von Kommiliton*innen, die vorher woanders studiert haben, bekomme.

Was den Lerntypen betrifft, ist die HMKW besonders gut für diejenigen geeignet, die ihre Zeit gerne in Praxisprojekte, Medienproduktion und Präsentationen stecken. Klausuren gibt es sehr wenige und Auswendiglernen muss man nicht unbedingt zu seinen größten Stärken zählen, um hier erfolgreich zu sein. Was Haus- und Abschlussarbeiten betrifft, wäre es gut, wenn man Interesse an der empirischen Forschung hat – reine Literaturarbeiten als Bachelor- oder Masterarbeit sind nicht gerne gesehen und auch im Laufe des Studiums gibt es immer mal wieder Forschungsprojekte.

Ansonsten würde ich sagen, die HMKW ist empfehlenswert für diejenigen, die bei ihrem Berufswunsch noch nicht zu 100% festgelegt sind. Ich finde dieses Konzept der Doppelstudiengänge super, weil die Inhalte dadurch sehr vielfältig sind und man Bereiche kennenlernt, die man noch gar nicht auf dem Schirm hatte, als man sich nach der Schule gefragt hat, „was möchte ich später mal werden?“. Besonders im Bachelor finde ich das sehr sinnvoll! Im Master wünsche ich mir manchmal, dass es etwas weniger breit gefächert ist und man tiefer in die Themen reingeht. Gerade beim Master würde ich, denjenigen, die schon einen sehr konkreten beruflichen Plan haben, empfehlen, die Studieninhalte unterschiedlicher Hochschulen miteinander zu vergleichen und zu überlegen, was einem auf dem Weg zum Ziel am meisten bringt.

Ansonsten ist es glaub ich wichtig, dass man eine gewisse Offenheit mitbringt und nicht erwartet, dass an einem Studium – egal wie viel man dafür bezahlt – alles perfekt ist. Es gibt immer mal Dozenten, die weniger kompetent sind und Module, die einen weniger interessieren. Am Ende kommt es auch darauf an, was man daraus macht.

Noch Fragen?

Falls jetzt noch Fragen offen sind bzw. ihr noch irgendwelche Hintergrundinfos zur Hochschule oder dem Medienstudium allgemein haben möchtet, schreibt mir gerne auf Instragram oder in die Kommentare!☺

Wenn ihr aus irgendwas mit Medien studiert, könnt ihr auch gerne die Vor- und Nachteile eurer Uni in die Kommentare schreiben, damit Studieninteressierte nicht nur meine einseitigen Infos bekommen!

4 Antworten zu „Journalismus & Unternehmenskommunikation bzw. PR & Digitales Marketing an der HMKW studieren | Wem würde ich es empfehlen?”.

  1. Hallo Romy Winter, Kommunikation für Unternehmen und Journalismus – eine interessante und verantwortungsvolle Mischung, wenn das nötige Quentchen Humanität dabei ist. Ich weiß aus eigenem Erlebven, wovon ich spreche. Vielleicht verstehst du mich noch besser, wenn du meinen BLOG zum Thema „Panikmache und Flüchtlingswelle“ gelesen hats und – was ich wünsche – einen Kommentarverfasst haben wirst (www.wordpress.com/post/josis.blog/184) Gruß aus berlin dr. dieter weigert, ehemaliger uno-mitarbeiter im informationsbereich

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  2. war ein tipp-fehler: nicht josis, sondern josias ! sorry

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  3. Ich finde es echt super, dass die Dozierenden auch in der Praxis tätig sind. An den meisten anderen Hochschulen und Unis wird einem ja nur theoretisches Wissen vermittelt, was ein bisschen trocken ist und einem in Zukunft (wenn man nicht unbedingt in der Forschung tätig sein möchte) auch nicht ganz so viel bringt.
    Klingt jedenfalls nach zwei sehr interessanten Studiengängen, von denen du erzählst! Viel Erfolg dabei weiterhin und viel Spaß! 🙂

    Gefällt 1 Person

    1. Oh ja, da kann ich dir nur zustimmen 🙂 Vielen Dank!!

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