Jeden Tag wende ich zig verschiedene Strategien an, um produktiv zu sein. Ich nutze Routinen, verbanne Ablenkungen, nutze Organisationstools, lese Bücher zum Thema Selbstoptimierung und probiere verschiedenste Zeitmanagementtipps aus – und das seit Jahren. Vieles davon zeigt Wirkung und ich habe mit der Zeit für mich herausgefunden, wie ich Aufgaben möglichst schnell und trotzdem sorgfältig erledige, wie ich mich vom Prokrastinieren abhalte und wie ich meinem inneren Workaholic gerecht werde und ihn gleichzeitig im Zaum halte. (Früher – also bis ca. vor einem Jahr – dachte ich übrigens diese Redewendung würde „im Zaun halten“ heißen, aber das nur so am Rande haha) Wenn ich jetzt allerdings eine Produktivitätsmethode hervorheben müsste, die für mich mit Abstand den größten Unterschied macht, dann wäre das „Eat that Frog“ – super Name, super Wirkung.
Die Methode ist auf das Buch „Eat that Frog: 21 Wege, wie Sie in weniger Zeit mehr erreichen“ * von Brian Tracy zurückzuführen. In einem Satz zusammengefasst geht es darum, die besonders unangenehme oder schwierige Aufgabe („the frog“) zuerst zu erledigen. Nach dem Motto strukturiere ich jeden Tag: Ich stehe früh auf und die ersten 2 Stunden sind für den Frosch reserviert – hier setze ich mich an die Aufgabe, die für mich an dem Tag die größte Herausforderung darstellt. Nachdem ich das erledigt habe, kann ich mir guten Gewissens eine Stunde für mich nehmen, mein Frühstück genießen, mich in Ruhe fertig machen, meditieren oder sonstiges. Dann setze ich mich an die Babyfrösche – also die Aufgaben, die in mir keine riesen Freude (bzw. vergleichsweise weniger Freude) auslösen, die aber gemacht werden müssen. Und nachmittags und/oder abends stehen idealerweise dann nur noch Punkte auf der To Do Liste, an denen ich richtig Spaß habe – meistens die kreativen Aufgaben. Das ist für mich die perfekte Routine für einen Tag, an dem ich mir meine Zeit völlig frei einteilen kann. Aber auch an Tagen mit festen Verpflichtungen wende ich das Prinzip an – ich stehe dann einfach so früh auf, dass ich vor dem ersten Termin 1 bis 2 Stunden habe, um mich um den Frosch zu kümmern. Diese Vorgehensweise hat sich bei mir nun schon fest etabliert und ist für mich wirklich der Schlüssel zum Erfolg.
Die größten Vorteile liegen für mich in …
- dem psychischen Effekt: Ich fühle mich den Tag über einfach besser, wenn mir die herausforderndste Aufgabe nicht länger im Kopf herumschwirrt.
- der zusätzlichen Motivation, die dadurch entsteht: In dem Moment, in dem ich den Frosch abhaken kann, wird jedes Mal super viel Dopamin ausgeschüttet, was mir dann so einen richtigen Push für die weiteren Aufgaben gibt.
- der Effizienz: Es ist für mich das beste Mittel gegen Prokrastination. Seit ich das so handhabe komme ich mit allem viel schneller voran.
- dem Routine-Effekt: Mittlerweile ist es für mich ganz normal, morgens aufzustehen und mich an die unangenehmste Aufgabe zu setzen – ich muss mir nicht noch lange überlegen, womit ich anfange oder mich zu irgendwas überwinden.
Ich bin eine Befürworterin davon, vom Teller zuerst das zu essen, was einem am wenigsten schmeckt und genauso handhabe ich das eben auch beim Arbeiten. Dann schmeckt das Leckere danach umso besser, versprochen!
Bestimmt kannten die meisten von euch diese Methode bereits – ich habe sie auch schon in anderen Beiträgen in Nebensätzen erwähnt. Mir war es trotzdem wichtig, ihr einen eigenen Blogpost zu widmen, um uns alle nochmal dran zu erinnern, dass es manchmal ganz kleine Veränderungen in der Arbeitsroutine sind, die einen großen Unterschied machen können. In der Flut an Zeitmanagementtipps, die es im Internet gibt und die ich sehr schätze, verliert man manchmal vielleicht den Blick für’s Wesentliche. Für mich ist „Eat the Frog“ meine Methode, die den größten Unterschied macht – schreibt mir gerne in die Kommentare, was eure ist!:)
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