Lebensmittel wegzuschmeißen ist auf so vielen Ebenen falsch. Ich möchte hier gar nicht mit irgendwelchen „denk doch mal an die Kinder in Afrika“-Floskeln ankommen. Ich denke es reicht schon, auf das eigene Portemonnaie und die Umweltbelastung durch übermäßigen Konsum hinzuweisen. Da erzähle ich denke ich keinem etwas Neues. Ich weiß aber selber, dass es manchmal einfach passiert – manchmal kauft man mehr als man essen kann, schätzt die Haltbarkeit falsch ein oder weiß nicht so wirklich wie man die Reste noch verwerten kann. Ich schaffe es eigentlich mittlerweile ganz gut, alles was ich an Lebensmitteln einkaufe auch aufzubrauchen. Dabei versuche ich auf folgendes zu achten.
1. Clever einkaufen
Bei jedem Lebensmittel, das ich kaufe, überlege ich mir vorher wann ungefähr und in welcher Kombination ich es essen kann. Es bringt nämlich nichts, etwas aus einer Lust heraus zu kaufen, wenn man nachher nichts da hat, was so wirklich dazu passt und es dann in einer Ecke des Kühlschranks vor sich hin vegetiert.
2. „ewig“ haltbare Produkte
Da ich in der Regel höchstens einmal die Woche einkaufen gehe, achte ich bewusst darauf auch solche Produkte zu kaufen, die gefühlt ewig haltbar sind. Diese sind ideal für das Ende der Woche und wenn sie da nicht braucht werden, können sie problemlos in die nächste Woche mit rübergenommen werden. Zu meinen Favoriten, die ich versuche immer da zu haben, gehören zum Beispiel Tofu, TK-Erbsen, Gemüse-Aufstrich, Mais in der Dose, Kichererbsen, Linsen, Kidneybohnen, Falafel-Mix und passierte Tomaten.
3. Meal Plan an Haltbarkeit orientieren
Nach dem Wocheneinkauf versuche ich nicht mit den Lebensmitteln zu starten, auf die ich in dem Moment am meisten Lust habe, sondern mit jenen, die am ehesten schlecht werden. Jeden Tag bevor ich koche, frage ich mich „was muss jetzt am schnellsten weg?“.
4. Selber „anpflanzen“
Das was noch an der Pflanze hängt, wird meistens nicht so schnell schlecht. Inwiefern es möglich ist, seine eigenen Lebensmittel anzupflanzen, hängt natürlich von den individuellen Wohnbedingungen ab. Die einzige essbare Pflanze, die sich in meiner Wohnung befindet, ist Basilikum, aber selbst das macht schon einen Unterschied. Wenn ich frische Kräuter in einzelnen Portionen kaufe, werden die immer nach nur wenigen Tagen labbrig. Mein Basilikum ermöglicht es mir, meinem Essen, selbst am letzten Tag vor dem nächsten Wocheneinkauf, noch eine frische Note zu verleihen und wertet damit jedes Gericht auf.
5. die richtige Aufbewahrung
Um möglichst wenig wegzuschmeißen ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzen, wie einzelne Lebensmittel aufbewahrt werden sollen. Bei Obst und Gemüse stellt sich zum Beispiel immer die Fragen, Kühlschrank oder nicht-Kühlschrank. Aber auch bei länger haltbaren Produkten kann es sinnvoll sein, sich zum Beispiel luftdichte Einmachgläser zu besorgen.
6. Lebensmittel konservieren
Ob und wie es möglich ist, Lebensmittel länger haltbar zu machen ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Wenn man aber merkt, dass man etwas nicht aufgebraucht bekommt, bevor es schlecht wird, lohnt es sich einfach mal zu googlen – oft kann man Dinge problemlos einkochen, einlegen oder einfrieren.
7. Nicht ZU viel planen
Ich bin ein großer Fan davon, mir am Anfang der Woche einen Meal Plan zu schreiben, danach einzukaufen und danach zu essen. Das hilft mir dabei, immer genau die richtige Menge und die richtige Kombination an Lebensmitteln zuhause zu haben. Allerdings finde ich es auch wichtig, nicht alles zu planen. Die Gerichte der 1-2 Tage vor dem nächsten Wocheneinkauf lasse ich gerne offen, um hier dann einfach all das zu essen, was an den anderen Tagen übrig geblieben ist. Besonders wenn man nur für eine Person kocht, bleibt doch gerne Mal vereinzeltes Gemüse oder sonstiges übrig.
8. Resteverwertungs-Rezepte
Manchmal passen die Dinge, die man am Ende der Woche übrig hat, auf den ersten Blick nicht unbedingt zusammen… oder man hat einfach gar keine Ahnung, was man daraus noch machen kann. Da gibt es wie ich finde verschiedene Arten von Gerichten, die eigentlich immer gut schmecken, egal welche Zutaten man dafür nutzt.
Gemüsepfanne
Egal welches Gemüse man da hat – man macht eigentlich nie etwas falsch, wenn man dieses einfach anbrät, lecker würzt und mit einer beliebigen Kohlenhydrate-Quelle, hier zum Beispiel Kartoffelpüree – serviert.
Ofengemüse
Besonders bei (Süß-)Kartoffeln und Möhren, aber auch bei Mais, Paprika, Brokkoli und sonstigem Gemüse bietet es sich auch immer an, es mit Öl und Gewürzen zu marinieren und im Ofen zu rösten. Hier habe ich dazu noch ein paar Erbsen gekocht und einen Klecks Hummus drauf gegeben. Die Kombi aus Ofenkartoffel und Hummus kann ich übrigens sehr empfehlen.
Wraps
Wraps sind auch eine ideale Möglichkeit um jegliche Reste zu verwerten. Meine Füllung bestand hier zum Beispiel aus Tomatensauce, Rucola, Tomaten, Basilikum, Quinoa, veganem Schnitzel und veganer Creme-fraiche. Den gefüllten und zusammengefalteten Wrap habe ich dann nochmal von allen Seiten angebraten, damit das Ganze etwas knuspriger ist und besser zusammenhält.
Risotto
Risotto oder Reispfanne kann man eigentlich auch mit allen möglichen Zutaten machen. Als gesündere Reis-Alternative habe ich hier die Risoni aus Hülsenfrüchten von Barilla verwendet – große Empfehlung! In die Sauce habe ich einfach alles gegeben, was weg musste: eine halbe Dose Passata, Cherry Tomaten, Kokosmilch, etwas Hummus, Basilikum und verschiedenste Gewürze.
Pasta
Auch Pasta-Saucen eigenen sich super zur Resteverwertung. Für diese Linsenbolognese hab ich Cherry-Tomaten verwendet, die schon nicht mehr ganz so knackig, aber auf jeden Fall noch gut waren. Diese hab ich mit Zwiebeln, Basilikum, Paprika und Tomatenmark angebraten, mit Gemüsebrühe abgelöscht und dann die gekochten Linsen hinzugegeben. So einfach und doch so lecker!
Wenn ihr noch weitere Tipps habt, um Lebensmittelabfall zu reduzieren, teilt sie sehr gerne in den Kommentaren 🙂
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