Keinen Monat hatte ich mir bisher am Anfang des Jahres so anders vorstellt, als er dann schlussendlich ist, wie der April. Ich dachte, ich wäre in Köln und würde nach 8 Monaten endlich mal wieder in die Uni gehen. Stattdessen bin ich bei meiner Familie, die Grenze ist zu, die Uni ist zu und für meine Vorlesungen muss ich in eine Webcam-Linse schauen. Selbstisolation statt Freunde wiedersehen. Dorf statt Großstadt. Das Essen als Highlight jedes einzelnen Tages. Ich weiß es könnte schlimmer sein… ich finde es auch nicht wirklich schlimm (zumindest nicht die Auswirkungen, die es auf mich persönlich hat), sondern einfach anders. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle etwas aus der aktuellen Situation lernen können. Irgendwann wird es wieder vorbei sein & bis dahin sollten wir versuchen, das Beste draus zu machen.
WAS HAT DICH IM April INSPIRIERT?
Bei einem langen Sonnenuntergangspaziergang habe ich den Podcast von Diana Zur Löwen mit Harald Welzer gehört, der mich sehr gefesselt hat. Ich mag ihre Inhalte zurzeit eh super gerne & Harald Welzer finde auch sehr interessant als Person (obwohl ich ihm nicht bei allen Themen zustimme). In dem Gespräch geht es um den Einfluss von Corona auf uns als Individuen, aber auch als Gesellschaft – konnte daraus auf jeden Fall einige Gedankenanstöße gewinnen.
WAS HAT DICH IM April UNTERHALTEN?
Kroket spielen – die Saison ist endlich wieder eröffnet. Wer dieses Outdoor-Spiel nicht kennt und einen Garten hat, sollte sich das auf jeden Mal anschauen und zulegen. Der perfekte Zeitvertreib mit der Familie bei diesem guten Wetter.
WAS HAT DICH IM April ÜBERRASCHT?
Mich hat wirklich überrascht, wie gut das Distance Learning bisher funktioniert – es macht mehr Spaß und ist interaktiver und facettenreicher, als ich es mir vorgestellt hatte. Nach wie vor wäre ich sehr sehr happy, wenn ich wenigstens für ein paar Vorlesungen meines letzten Semesters physisch in der Uni erleben könnte, aber die digitalen Vorlesungen sind in der jetzigen Situation auf jeden Fall eine super Alternative.
WAS HAT DICH IM April BEGEISTERT?
Weizentoast mit braunem Mandelmus und Banane – ich weiß nicht wieso ich das vorher noch nie probiert hatte, aber ich finde es auf jeden Fall seeeeehr lecker. Immerhin ist es eine halbwegs gesunde Alternative zu meinem geliebten Peanutbutter-and-Jelly-Toast.
WAS HAT DIR IM April GUT GETAN?
Meine Corona-Routine zu festigen. Nachdem die letzten Wochen im März und damit der Anfang des Lockdowns sehr unstrukturiert waren und ich noch nicht genau wusste, wie ich mit der Sozialen Isolation und dem damit einhergehenden neuen Alltag umgehen sollte, hat sich im April wieder etwas „neue Normalität“ eingeschlichen. Ich bin sehr produktiv, versuche meinen Pflichten als Studentin möglichst wie in jedem anderen Semester nachzugehen und genieße und nutze meine Freizeit sinnvoll. Was mir dabei am meisten geholfen hat ist meine Morgenroutine mit Sport und Home-Office, aber auch die Digitalen Pflichtveranstaltungen, das Lesen, tägliche Spaziergänge und das Essen, mit dem ich mir den Alltag versüße.
WAS HAST DU IM April GELERNT?
Der Mensch ist „im Grunde gut“. Das Buch von Rutger Bregmann hat mich diesen Monat gut unterhalten und zugleich informiert und überzeugt. Es war eine super Mischung aus Flashbacks in die Geschichte, Psychologie, Soziologie und Philosophie, anhand derer die Hauptaussage des Buches begründet wurde, die dazu geführt hat, dass ich sehr viel Spaß an dem Buch hatte.
WAS HAST DU IM April NEUES AUSPROBIERT?
Ich hab zum ersten Mal Jahren 2 Tage lang komplett offline gelebt – wie es mir dabei ergangen ist, könnt ihr hier nachlesen, aber Spoiler: Der Detox hat mir sehr gut getan und ich merke auch jetzt, zwei Wochen später, noch die positiven Auswirkungen davon auf meine Handynutzung.
WAS HAT DICH IM April BESONDERS GLÜCKLICH GEMACHT?
Lange Spaziergänge bei Sonnenuntergang – ich gehe eh schon immer gerne alleine Spazieren und seitdem die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen in Kraft getreten sind, ist das nun auch endlich gesellschaftlich gut angesehen 😉
Mein einziger Wunsch für den Mai ist etwas mehr Normalität. Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, für die die aktuelle Situation keine existenzgefährdenden Auswirkungen hat und ich herausgefunden haben, wie ich genauso zufrieden wie davor weiterleben kann, werde auch ich so langsam ungeduldig. Hoffen wir mal auf das Beste!
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