Bei mir hat am 6. April nach 8 Monaten (Praktikum + Semesterferien) wieder die Uni begonnen und zwar ganz anders als ich mir das vorgestellt hatte. Ohne Sitznachbarn, ohne die Möglichkeit Blickkontakt aufzunehmen und ohne Pausen-Gossip. Im virtuellen Klassenraum. Meine Hochschule geht mit der aktuellen Situation so um, dass wir einen ganz normalen Stundenplan haben und die Vorlesungen bzw. Seminare genauso stattfinden, wie sie das ohne Corona tun würden, nur eben über Zoom. Ich bin überrascht wie beinahe reibungslos das funktioniert und wie viele Möglichkeiten man hat, den Unterricht durch Bildschirm-Sharing, verschiedene Reaktions-Funktionen und Breakout-Sessions (also Kleingruppenarbeiten) abwechslungsreich zu gestalten. Natürlich ist das Distance Learning komplett anders als „normale“ Uni – daran muss man sich erstmal gewöhnen und lernen, wie man diese neue Art des Lernens für sich möglichst angenehm gestaltet und möglichst effektiv nutzt.
Technisches
- Bevor ich den virtuellen Klassenraum betrete räume ich meinen Desktop auf und sorge dafür, dass nicht zig Dateien und Tabs geöffnet sind. Das kann wichtig sein für den Fall, dass man zu einer Bildschirmfreigabe aufgefordert wird.
- Ich habe mein Handy während der Online-Vorlesung immer bereitliegen und habe die Hotspot-Funkion bereits eingeschaltet, damit ich, sobald ich merke, dass das Wlan nicht mehr mitmacht, das Internet darüber beziehen kann und im besten Fall nicht aus der Zoom-Session gekickt werde (und dem Dozenten keine neue Beitrittsanfrage schicken muss.
- Einen Zweitbildschirm finde ich ganz sinnvoll – so hat man wesentlich mehr Platz, was super hilfreich sein kann, wenn der Dozent eine Präsentation teilt oder man nebenbei etwas aufschreiben oder recherchieren möchte. Wenn auf dem MacBook das neuste Update macht, kann man sogar ein IPad als Zweitbildschirm verwenden, was für mich super praktisch ist.
Visuelles
- Das mit dem optimalen Videobild ist gar nicht so einfach – besonders wenn man, wie ich in meinem „Kinderzimmer“, begrenzte Möglichkeiten hat, wo man sich hinsetzen kann. Wenn, wie bei mir, ein Fenster hinter einem ist, wirkt man oft viel zu dunkel. Dem versuche ich entgegen zu wirken, indem ich eine Lichtquelle direkt vor mir platziere und zusätzlich die Bildschirmhelligkeit von meinem Laptop so hoch wie möglich einstelle. Wenn man ein Selfie-Licht für’s Handy besitzt, kann man das natürlich perfekt oben an den Laptop klemmen.
- Wenn das Licht von vorne kommt, sollte man darauf achten, nichts dunkles anzuziehen, da das Gesicht ansonsten sehr überbelichtet sein könnte.
- Generell empfiehlt es sich, vor der Vorlesung, die Webcam und die Lichtverhältnisse immer nochmal zu überprüfen – genauso am besten auch das Mikro.
- Beim Hintergrund achte ich darauf, dass der immer möglichst neutral und aufgeräumt ist. Man kann nämlich – und das war mir anfangs nicht so bewusst – an die einzelnen Bilder heranzoomen.
Produktives
- Wenn man nicht allzu viel aufschreiben muss, mache ich handschriftliche Notizen. Wenn man nämlich an dem Laptop tippt, über den auch die Videokonferenz läuft, kuckt man dabei meist ziemlich blöd und, nach Aussage von meinem Dozenten, flackert das Bild der Studierenden, die das Zoom-Fenster kleiner gezogen haben. Ein zweites Endgerät oder ein zweiter Bildschirm lösen diese Probleme allerdings.
- Ich finde es hilfreich einzelne Ordner für die Module vorzubereiten, in die man die Screenshots, wenn der Dozent erlaubt, dass man welche macht, einordnen kann – ansonsten kann das schnell unübersichtlich werden.
- Auch wenn Online-Unterricht dazu einlädt, länger im Bett zu bleiben und gleich nach der Vorlesung weiter zu chillen, versuche ich meine Routine, genauso wie wenn ich physisch zur Uni gehen würde, einzuhalten, damit ein richtiger Workflow entsteht und ich allgemeint produktiver bin. Wahrscheinlich ist genau das der wichtigste Tipp: Für mehr Normalität in dieser unnormalen Zeit sorgen.
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