Warum wir nicht nur zu Weihnachten Wunschlisten schreiben sollten

Dass ich ein großer Fan von Listen – sowohl analog wie auch digital – bin, sollte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Bei Listen kann es aber um mehr gehen, als um einen aufgeräumten Kopf und möglichst ein möglichst effizientes Task-Management. Sie helfen mir auch dabei, mein Konsumverhalten zu überdenken und bewusster einzukaufen.  Bei Lebensmitteln ist eine Einkaufsliste für mich schon immer ein absolutes Muss gewesen – wenn ich es dann doch mal ohne versuche, hab ich am Ende die Hälfte vergessen und stattdessen habe ich unzählige Fehlkäufe getätigt, wozu ich mich von Heißhungerattacken und Point-of-Sale-Marketing habe hinreißen lassen. Aber auch im Bereich Kleidung, habe ich es mir mittlerweile angewöhnt, vorab aufzuschreiben, was ich brauche.

Eine 2017 von dem Versandhandel „Otto“ in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass Mode der Bereich ist, in dem am häufigsten unüberlegte Spontankäufe getätigt werden – besonders online. Hier geben 34% der Befragten – und damit mehr als in allen anderen Kategorien – an, sich schonmal ungeplant und aus keinem konkreten Anlass heraus zu einem Kauf animieren zu lassen. (Quelle: Statista) Dieses Ergebnis kann ich für mich persönlich, ganz ohne dafür eine wissenschaftliche Studie durchführen zu müssen, zu 100% bestätigen.

Das Problem dabei ist nicht nur, dass dieses Kaufverhalten mit meinem Vorhaben nachhaltiger zu leben und bewusster zu konsumieren kollidiert und mein Geldbeutel sich darüber überhaupt nicht freut, sondern die Käufe sind im Endeffekt auch nie die, von denen man viel hat und über die man sich, über die Euphorie während des Kaufrausches hinaus, wirklich freut. Seit ich Wunschlisten führe und (größtenteils) nur noch danach einkaufe, merke ich, dass ich immer zufriedener mit meinem Kleiderschrank werde, weil sich darin immer mehr Teile befinden, die ich richtig gerne trage, die ich vielfältig kombinieren kann und die eine gute Qualität haben – aus diesem Grund werde ich diese Strategie auf jeden Fall versuchen fortzuführen.

Vorgehensweise

Der erste Schritt besteht für mich immer darin, meinen Kleiderschrank auszumisten. So bekomme ich einen Überblick darüber, was ich alles besitze und was mir vielleicht fehlt. Zudem ist der Verkauf von alten Kleidungsstücken natürlich eine gute finanzielle Grundlage für die folgenden Einkäufe.

Ich schreibe diese Listen meistens saisonal und fange frühzeitig an. Meine Wunschliste für den kommenden Frühling habe ich im Januar begonnen und habe vor sie mir bis April / Mai zuzulegen. Ich fange also an über die Teile nachzudenken, wenn es für mich noch gar keinen Anreiz gibt, sie sofort haben zu wollen, da das Wetter hierfür noch nicht passend ist. So hab ich Zeit, darüber nachzudenken und vielleicht fällt mir in den Wochen, die zwischen dem Wunsch und dem Kauf liegen auf, dass ich etwas doch nicht brauche und was anderes in meinem Kleiderschrank umso mehr vermisse.

Meine Wunschliste für den Frühling 2020

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Auf meiner Wunschliste für den kommenden Frühling stehen beispielsweise folgende Dinge:

  • Mom-Jeans: Ich würde gerne etwas von meinen geliebten Skinny Jeans wegkommen, weil ich lockere Hosen an anderen immer so schön finde. Da man von einer blauen und einer schwarzen Jeans eh immer sehr viel und lange etwas hat, ist das denke ich, ein sinnvoller Kauf.
  • Basic T-Shirts von einer Fair Fashion Brand: Fair Fashion ist mir oft zugegebenermaßen einfach zu teuer. Ich würde meinen Kleiderschrank trotzdem gerne in die Richtung entwickeln und möchte hierbei mit einfarbigen T-Shirts beginnen. Die sind preislich meistens noch ganz in Ordnung und da man die im Frühling und Sommer eigentlich immer tragen kann lohnt es sich auch.
  • Weiße Sneaker: Ich brauche in meinem Leben eigentlich nur 2 paar Schuhe – schwarze Vans (die leider auch schon am Auseinanderfallen sind, aber eine Saison schaffen sie noch) und irgendwelche weißen Sneaker.
  • Eine etwas längere Kette (kein Modeschmuck): Ich finde es super schön, gerade im Sommer, mehrere Ketten übereinander zu tragen und das macht dann eben auch jedes simple Basic-Tshirt etwas besonderer.
  • Eine schwarze Jeansjacke: Mir fehlt eine leichte Jacke für wärmere Tage, die farblich zu allem passt und ich hab bei Topshop eine sehr schöne im Auge.

Die Jeans und die Sneaker konnte ich sogar schon abhaken, weil ich Anfang Februar dachte, der Frühling wäre schon da… zwei Wochen hat es geschneit, aber naja, die Sachen laufen ja nicht weg!

Und gibt es auch Ausnahmen?

Ja, natürlich! Ich müsste Lügen, um zu behaupten, dass ich mich nicht trotzdem manchmal zu Spontankäufen verleiten lasse. Sale-Produkte sind ganz gefährlich, weil man hier nicht mal eben die Zeit hat, sie erstmal nur auf eine Liste zu packen und dann ein paar Wochen abzuwarten. Ich hab ich mich aber mittlerweile auch schon so gut im Griff, dass ich vor dem Kauf wirklich überlege, ob ich das brauche und einen Fehlkauf hatte ich schon sehr lange nicht mehr! 😀

2 Antworten zu „Warum wir nicht nur zu Weihnachten Wunschlisten schreiben sollten”.

  1. Schöner Blogbeitrag, der mir sehr nahe kommt. Seit dem letzten Jahr fange ich auch immer mehr an, mir zu überlegen, was ich wirklich haben will/brauche und was nicht. Bei mir geht es ebenfalls darum etwas bewusster für alles zu werden. Dabei habe ich festgestellt, dass mir Listen sehr gut helfen.
    Also kann ich absolut nachvollziehen, was du geschrieben hast.
    Viele Grüße.

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar!:) sehr schön, dass du das auch so handhabst 🙂 ganz liebe Grüße zurück!

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