Man kann noch so viele Produktivitätsratgeber lesen und sich Youtube-Videos zu dem Thema anschauen, im Endeffekt liefert die eigene Erfahrung einem die besten Tipps. Ich war 2019 in unterschiedlichen Situationen, in denen ich möglichst produktiv sein wollte – unter anderem die bisher anstrengendste Klausurenphase, eine lange Praktikumssuche, regelmäßige Blogposts, selbständiges Geldverdienen in den Semesterferien und mein erster Vollzeitjob – das hat natürlich mal mehr und mal weniger gut geklappt. Aus jeder Erfahrung nehme ich aber Erkenntnisse mit, die mich weiter voranbringen, als es jeder Ratgeber jemals tun könnte.
- „Getting started is the hardest part.“ In meinem Post zum Thema „Wie die „5“ dich produktiver macht“ erkläre ich, wie ich mich dazu motiviere, anzufangen und wie das Weitermachen dann ganz automatisch kommt.
- Morgens funktionieren bei mir die passiven Tätigkeiten besser und abends die aktiven. Morgen fällt es mir zum Beispiel leichter, mir Dinge zu merken, während ich abends beim Schreiben schneller in den Flow komme.
- Es gibt nichts was mich mehr demotiviert, als wenn ich nicht genug zu tun habe.
- Digitale Kalender und Listen sind ein nettes Add On, aber mit einem analogen Planer fühle ich mich wesentlich organisierter und motivierter.
- Ich kann in der Bibliothek nicht kreativ sein, aber sehr gut Dinge abarbeiten.
- Ich kann mich nirgendwo besser auf Hörbücher konzentrieren, als im Zug. Allgemein nehme ich aber noch mehr Informationen mit, wenn ich mich für die Ebook-Version entscheide und relevante Aspekte markiere.
- Ich mag Gruppenarbeiten sehr gerne, weil der Austausch mit anderen einen, gerade wenn es darum geht kreativ zu sein, total weiterbringen kann. Allerdings bin ich alleine wesentlich produktiver und mag das auch lieber, wenn es darum geht, Ideen im Detail auszuarbeiten.
- Ein geregelter Tagesablauf trägt super viel zur Produktivität bei.
- Es gibt auch Dinge, wie zum Beispiel die Praktikumssuche, womit man zu früh anfangen kann. Prokrastination ist schlecht, aber das Gegenteil kann manchmal genauso zum Nachteil werden.
- Wenn es sich anbietet, spielerisch zu lernen, sollte man die Chance auf jeden Fall nutzen. Unter Dozent in dem Modul Marketing/Werbung/PR hatte ein Spiel entwickelt, indem wir gegeneinander antreten und mögliche Klausurfragen üben konnten – ich hatte super viel Spaß daran und das Ergebnis war auch gut!
- Je weniger Freizeit ich habe, desto sinnvoller nutze ich sie.
- Es geht eigentlich schneller einen langen Text zu einem Thema zu schreiben als mehrere Kleine zu verschiedenen Themen – aber bei Letzterem bin ich meistens motivierter. Wenn ich für Textbroker schreibe, muss ich also immer entscheiden, was in dem Moment knapper ist: Zeit oder Motivation.
- Große Projekte, wie zum Beispiel eine Hausarbeit, machen mehr Spaß und werden schneller erledigt, wenn man sich Zwischenziele setzt und diese auf einen relativ kurzen Zeitraum (z.B. 1-2 Wochen) verteilt. So ist man total in dem Thema drin, sitzt aber nicht vor einem unüberschaubaren Berg an Arbeit und das ganze funktioniert relativ kurz und schmerzlos.
- Ich bin wesentlich produktiver, wenn meine Wohnung ordentlich ist und da ich schnell dazu neige, ein „kreatives Chaos“ zu veranstalten, ist tägliches Aufräumen ein Muss.
- Man erspart sich einiges an Arbeit, wenn man wichtige Dateien doppelt und dreifach abspeichert und um jeden Preis vermeidet, dass sie verloren gehen.
- Durch Routinen und eine gewisse Regelmäßigkeit, verhindert man, dass man Dinge, die einem eigentlich wichtig sind, aus Zeit- oder Motivationsmangel nicht durchzieht. Ich habe jetzt über 1 Jahr keinen Blogpost ausgelassen, und egal wie wenig Zeit ich hatte, ich hätte es nicht über’s Herz gebracht, das zu unterbrechen.
- Wenn ich mit den Augaben beginne, die mir am wenigsten Spaß machen, ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass am Ende des Tages alle To Dos abgehakt sind. Das sind nämlich die Sachen, die man gegen Ende des Tages auf den nächsten verschieben würde und wenn man „das Schlimmste“ geschafft hat, motiviert das einen zusätzlich für die darauffolgenden Aufgaben.
- Man muss Prioritäten setzen. Es ist ganz normal, dass es Phasen gibt, wo man es vielleicht nicht mehr schafft, jedes To Do zu erledigen – das sollte man nicht als Versagen sehen, sondern eher als Erfolg, da das zeigt, dass man in der Lage ist, zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht.
- Wenn du tust, was dir Spaß macht, bist du ganz automatisch motivierter und produktiver.
Natürlich sind Tipps von außen super Denkanstöße und motivieren vor allem auch, aber ich kann euch nur dazu ermutigen, euch selbst genau zu beobachten und eure Arbeitsweise zu reflektieren – nur so seht ihr, was wirklich funktioniert und was nicht.
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