Veganer „Fleischersatz“ – meine Meinung und Favoriten

Wie bereits mehrmals angesprochen, habe ich mich in den vergangenen Monaten viel mit einer pflanzlichen Ernährungsweise auseinandergesetzt – nicht, weil ich vorhabe, mir von heute auf morgen tierische Lebensmittel zu verbieten, sondern weil ich das Thema interessant finde und ich mir sicher bin, dass es keinem schadet, sich gesünder und ethisch bewusster zu ernähren. Beim Einkaufen stehe ich immer wieder vor dem Regal mit sogenannten „Ersatzprodukten“. Die Auswahl ist ja mittlerweile riesig – von veganem Steak, Schnitzel oder Gyros über Käsealternativen bis hin zu veganer Mayo. Doch schmeckt das alles überhaupt und braucht man sowas wirklich?

Generell bin ich der Meinung, dass eine pflanzliche Ernährung auch super ohne irgendwelche Ersatzprodukte funktionieren kann. Allerdings finde ich es trotzdem gut, dass es so viele Alternativen gibt. Zum einen trägt diese Abteilung im Supermarkt ein Stück weit zur Normalisierung dieser Ernährungsweise bei – die Tatsache, dass so viele Unternehmen sich an solchen Produkten versuchen, zeigt nur, dass die Nachfrage dafür da ist und Veganer und Vegetarier immer weniger nur eine Randgruppe sind. Zum anderen kann es den Leuten, den Übergang vereinfachen, die ihren Konsum von tierischen Produkten aus ethischen Gründen reduzieren möchten und nicht, weil sie den Geschmack nicht mögen.

1. Soja

Was die gesundheitlichen Auswirkungen betrifft, ist Soja ja sehr umstritten – hier bin ich allerdings der Meinung, dass man es ruhig hin und wieder essen kann, halt nur nicht in übermäßiger Quantität. Allerdings mag ich Fleischalternativen aus Soja geschmacklich nicht. Die einzige Form in der Soja mir schmeckt ist als Schnetzel, die man in Brühe aufweicht, anschließend mit viel Gewürz anbrät und in eine Bolognese packt – da schmeckt man, meiner Meinung nach, kaum einen Unterschied zu Hackfleisch.

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Soja-Schnetzel von DM

2. Jackfruit

Jackfruit ist eine Frucht aus Ostasien, die eine fleischähnliche Textur hat und wenn sie richtig Zubereitet ist, auch ähnlich schmeckt. Ich finde, es besteht hier keine Verwechslungsgefahr mit echtem Fleisch, aber es schmeckt im Burger echt gut.

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Jackfruit-Burger-Patties von DM (Den Verbrennungsgrad der Süßkartoffel-Pommes bitte ignorieren ;))

3. Erbsenprotein

Genauso wie ich beim Ausprobieren von verschiedenen Fleischalternativen gemerkt habe, dass ich Soja gar nicht mag, hab ich festgestellt, dass mir alles, was auf Basis von Erbsenprotein gemacht wurde viel besser schmeckt. Wenn ich dann mal Lust auf etwas Schinkenartiges habe, schmeckt mir das hier genauso gut wie das tierische Pendant.

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Veganer Schinkenspicker mit Grillgemüse von der Rügenwalder Mühle

4. Gemüse

Meine liebsten „Ersatzprodukte“ sind oft allerdings die, bei denen gar nicht erst versucht wird, dass sie authentisch nach Fleisch schmecken, sondern die, die als eigenständiges Produkt funktionieren. Gemüsebällchen oder -Stäbchen können ein Gericht genauso vervollständigen, wie Fleisch es tun würde, ohne auch nur ansatzweise so zu schmecken.

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Gemüsestäbchen von Iglo

Natürlich sollte man sich bei den meisten Ersatzprodukten nicht einbilden, sie seien gesund, nur weil „vegan“ drauf steht. Vegane Fertiggerichte und tierische Fertiggerichte nehmen sich was Nährwerte angeht meist nicht viel – hierbei geht es dann nur um den ethischen Aspekt. Solange man solche Produkte allerdings in Maßen ist und so viel wie möglich unverarbeitete Lebensmittel zu sich nimmt – wie man es im Grunde bei jeder Ernährungsweise bestenfalls tun sollte – finde ich es eine gute Alternative, wenn man irgendwelche Gelüste hat und sich was gönnen möchte… oder auch einfach aus Neugierde.


Wie steht ihr dazu? Habt ihr schon mal veganen oder vegetarischen Fleischersatz ausprobiert? 🙂

 

Eine Antwort zu „Veganer „Fleischersatz“ – meine Meinung und Favoriten”.

  1. Ein sehr interessanter Artikel. Ich möchte ja auch versuchen, mich vermehrt vegan zu ernähren und da sind diese Infos hier natürlich besonders spannend für mich. Ich habe früher eine Zeit lang vegetarischen Fleischersatz gegessen. Das war beim Grillen ganz toll, aber auch an Feiertagen. Manche Produkte waren ganz lecker, doch einmal hatte ich einen veganen „Festtagsbraten“, den ich beim besten Willen nicht essen konnte. Er war aus Weizengluten hergestellt und als ich ihn nach dem Backen mit dem Messer schneiden wollte, quietschte er schon wie Gummi. Das Geräuch täuschte nicht – auch beim Kauen erinnerte er sehr an Schuhsole. Geschmacklich erinnerte er an Chemie und war für mich ungenießbar.
    Andere Produkte waren wie gesagt ganz lecker, aber irgendwie vertrug mein Magen das Gluten mit den Geschmacksverstärkern irgendwann nicht mehr und rebellierte. Hinzu kam die Frage: Wenn ich mir Schnitzel aus Milch kaufe, unterstütze ich dann nicht die Massentierhaltung, denn die verwendete Milch stammt ja nicht von Tieren aus der Biohaltung. Beim Kauf von Produkten, die von solchen Firmen hergestellt werden, die auch „echtes“ Fleisch aus der Massentierhaltung verkaufen, unterstütze ich ja außerdem deren gesamtes Unternehmen. Also kaufe ich mir heute nur noch ab und zu was zum Grillen oder zum Backen – vorwiegend aus Lupinen hergestellt. Was mir auch sehr lecker schmeckt: Ein selbst hergestelltes Schnitzel aus Knollensellerie, oder Mett aus Reiswaffeln.

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