Die 15-Minuten-Methode

Ich bin eigentlich meistens schon relativ zielstrebig, motiviert und produktiv. Aber auch ich habe Tag, an denen ich gefühlt nichts schaffe, weil ich mich vor jeder Aufgabe, die ich erledigen muss, erst mal ewig dazu überwinden muss. Ich denke darüber nach, wie schön es wäre, den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen, scrolle stundenlang durch Instagram und ignoriere die To Dos oder finde plötzlich viel interessantere Beschäftigungen. An anderen Tagen möchte ich zwar produktiv sein, komme aber einfach nicht voran – ich muss jede Seite 10 Mal lesen, weil ich mir nichts merken kann, oder brauche für Texte, die ich sonst innerhalb von einer Stunde schreiben würde, den halben Tag. An diesen unmotivierten oder unproduktiven Tagen ist die 15-Minuten meine Rettung.

Wie es der Name bereits verrät, besteht diese Methode darin, dass man sich als Ziel setzt, 15 Minuten lang einer bestimmten Aufgabe nachzugehen. „Ich putze jetzt in 15 Minuten so viel ich kann“ klingt ansprechender als „ich putze jetzt die komplette Wohnung“. „Ich schreibe jetzt 15 Minuten an dem Blogpost“ klingt ansprechender als „ich setzt mich jetzt an diesen Schreibtisch, bis der Post veröffentlicht werden kann“. „Ich recherchiere jetzt 15 Minuten für meine Hausarbeit“ klingt ansprechender als „ich quäle mich jetzt durch die Literatur, bis ich alle Informationen zusammen hab“. Dadurch, dass das Ende schon wieder in Sicht ist, ist man viel motivierter, sich an eine Aufgabe zu setzten, auf die man in dem Moment keine Lust hat.

Außerdem ist es bei mir in 99% der Fällen so, dass die 15 Minuten rum sind und ich einfach weiter mache. Man trickst sich selbst quasi aus. Nachdem ich den Schweinehund überwunden habe, versteh ich meist gar nicht wieso ich mich so sehr gegen die Aufgabe gesträubt habe. Gerade bei Blogposts merke ich, dass es mir so viel Spaß macht, sie zu schreiben, ich muss nur in den Flow kommen. Auch putzen ist mit etwas Musik oder einem guten Hörbuch gar nicht so nervig, wie man glaubt, wenn man auf dem Sofa liegt und auf das Chaos blickt. Auch Hausarbeiten können Spaß machen, wenn man bis in das Thema rein gefunden hat. Keine Aufgabe ist in Wirklichkeit so schlimm, wie sie an energielosen, unmotivierten Tagen in deinem Kopf scheint – das merkst du, sobald du angefangen hast.

Es kann aber auch sein, dass die 15-Minuten-Methode bei einem nicht klappt, weil man in den 15 Minuten nicht effizient arbeiten kann, oder es sich einfach um so einen Tag handelt, an dem man nicht vorankommt. Dann sollte man es vielleicht mit der 10-Seiten-Methode, 200-Wörtermethode oder Ähnlichem versuchen. Das Prinzip ist das Gleiche, nur dass man sich nicht auf die Zeit, sondern auf die Quantität fokussiert. Man entscheidet sich für eine überschaubare Aufgabe, die man schaffen möchte. Im besten Fall hat man nach dieser kleinen Aufgabe die nötige Motivation und Energie einfach weiter zu machen.

Selbst wenn man nach den 15 Minuten oder nach der Aufgabe, die man sich vorgenommen hat, nicht die Motivation hat, weiter zu machen, hat man immerhin einen Teil seiner To-Do-Liste abgehakt – schon mal besser als gar nichts. In dem Fall kann man die Methode mehrmals am Tag anwenden und schafft so auf jeden Fall mehr als durch endlose Prokrastination.


Habt ihr weitere Tipps, wie man an schlechten Tagen trotzdem was schafft?

3 Antworten zu „Die 15-Minuten-Methode”.

  1. […] 200-Wörter-Methode – Diese Methode führt dazu, dass ich selbst an unmotivierten Tagen produktiv bin und hilft mir, besonders bei langen Texten für Uni oder Blog, nicht der Prokrastination zu verfallen. […]

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  2. […] Ich bin eigentlich meistens schon relativ zielstrebig, motiviert und produktiv. Aber auch ich habe T… […]

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  3. […] Startschwierigkeiten überwinden. Der Anfang ist immer das schwerste und sobald man dann im Flow ist, versteht man gar nicht mehr, wieso man sich so sehr dagegen gesträubt hat. Wie man sich dahingehend selber austricksen kann, erkläre ich in meinem Beitrag zu der 15-Minuten- bzw. 200-Wörter-Methode. […]

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