Nie sind Erfolg und Scheitern so nah beieinander, nie ist die Motivation so hoch, das Unwissen so groß,… – wie am Anfang. Kennt ihr das, ihr habt eine Idee für ein neues Projekt, seid voller Motivation, steckt ein paar Tage lang all eure Energie darein und dann merkt ihr, dass es nicht so läuft, wie ihr euch es eigentlich erhofft hattet und schon ist die Euphorie weg?
Auf meinem Laptop befinden sich unzählige Blogs die ich nie weitergeführt habe, Bücher die ich nach 10 Seiten aufgehört habe zu schreiben und Fotos, die ich nie gepostet habe. Der Grund dafür ist, dass ich keine Geduld habe. Bei mir muss immer gleich alles perfekt klappen, erfolgreich sein und ich muss langfristig damit zufrieden sein. Ich habe es bisher nie geschafft, meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und wer weiß welche Chancen ich mir durch diesen unnötigen Perfektionismus schon habe entgehen lassen. Wenn ich den Fashion Blog damals mit 13 weitergeführt hätte, wäre ich vielleicht schon längst zu Fashion Week Shows eingeladen. Wenn ich alle meine Romane und Ratgeber fertiggeschrieben hätte, wäre ich vielleicht mittlerweile Bestsellerautorin. Wenn ich alle Fotos, die ich jemals produziert habe, gepostet hätte, hätte ich vielleicht längst eine viel größere Reichweite.
Ich möchte nicht mehr im Konjunktiv schreiben. Ich möchte einfach mal durchziehen. Ich möchte akzeptieren dass man am Anfang immer „Anfänger“ ist und das was man produziert auch dementsprechend aussieht – und ich möchte trotzdem weitermachen.
Ich bin mittlerweile 20, seit ich 11 bin, verfolge ich Blogger und wollte schon lange das Gleiche machen. Meine Gedanken teilen, Menschen inspirieren und unterhalten. Schreiben war schon immer meine liebste Ausdrucksform. Ich habe es nie durchgezogen weil ich, nachdem die erste Euphorie verflogen war, immer zu dem Entschluss gekommen bin, dass andere das besser machen, dass meine Texte nicht unterhaltsam, meine Fotos nicht ästhetisch genug sind. Ich wollte nicht meine Zeit verschwenden, für etwas das eh niemand liest. Heute sag ich mir, wenn ich es damals einfach weiter gemacht hätte, hätte ich jetzt vielleicht die Leserschaft, die ich mir immer gewünscht habe.
Allerdings denke ich, dass es nie zu spät ist. Mir ist mit der Zeit bewusst geworden, dass Statistiken Nebensache sind und noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Wenn ich Spaß daran habe und Liebe und Arbeit darein stecke, wird mein Content sich verbessern und früher oder später werden auch die Leser kommen. Deshalb jetzt ein neuer Versuch mit „Lifestyle oder so“ – mein neues Baby, das diesmal auch großgezogen wird. Und diesmal bin ich die lockere, coole Mom – kein Stress, kein Druck, keine hohen Ansprüche, einfach Spaß und Kreativität.
Wer von euch hat auch Probleme damit, dass man am Anfang „Anfänger“ ist? Hinterlasst mir gerne eure Erfahrungen und Tipps gegen Startschwierigkeiten in den Kommentaren.
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